Gesellschaft

Antisemitismus – leider immer noch Thema!

Es hat mich tief getroffen, als ich bei einer Vorstellung muslimischer Jugendlicher über den Antisemitismus in ihren Herkunftsländer, den die Jüdische Gemeinde in Kiel initiiert hatte, die Frage hörte: „Lebt ihr eure Religion in Deutschland offen aus?“ Die Antwort war leider folgende: „Nein das ist zu gefährlich!“

Ich bin kein religiöser Mensch, evangelisch erzogen, mit einer großen Portion Skepsis gegenüber allem Übernatürlichen.

Ich halte Religion für einen überalteten Kodex des gesellschaftlichen Zusammenlebens und dem Trost in unerklärlichen Situationen. Bei einer sehr hohen Kindersterblichkeit in vorrangegangenen Zeiten war es sicher ein probates Mittel um nicht völlig den Verstand zu verlieren.

Ich gestehe aber jedem Menschen zu, sich seine Religion auszusuchen und zu Leben. Nicht alle Fragen sind mit der Wissenschaftlichen Methode zu klären und viele brauchen einen Beistand.

Das hat natürlich Grenzen. Wir bewegen uns innerhab von Gesetzen, die einzuhalten sind. Jemanden, der seine Feinde dem Vorbild vieler südamerikanischen Götter opfern möchte, muss wiedersprochen werden.

Alle persönlichen Einschränkungen und Rituale sind frei bestimmbar, solange sie sich an die jeweiligen Gesetze halten.

Warum ist es denn so schwer für die jüdischen Gemeinden ihre Religion auszuleben?

Ein jahrhundertelanger Hass auf eine Religion. Es würde Bücher füllen all diese Gewalttaten aufzuführen. Es würde Tage, Wochen und Jahre brauchen um deren Opfer zu Gedenken.

Auf der selben Veranstaltung sprach ein muslimischer Besucher von Auschwitz folgende wahren Worte: „Wer die Shoa leugnet sollte Auschwitz besuchen und die Unmengen an Schuhen, Brillen und Koffern mit eigenen Augen sehen. Das ist nicht zu leugnen!“

Gerade wir Deutschen haben soviel Schuld auf uns geladen, das wir froh sein sollten, wieder jüdisches Leben in Deutschland als festen Bestandteil der Kultur zu haben. Wir sollten jedem jüdischen Mitbürger mit dem begegnen was jeder geben kann, mit Freundlichkeit und Freundschaft.

Wir schließen uns der Initiative der Kieler Nachrichten an: „Licht zeigen – jüdisches Leben in Schleswig-Holstein.“ und stellen jetzt virtuell einen Chanukka Leuchter in unser Landesgeschäftsstellen Fenster, um unsere Solidarität und unseren Freundschaft zu zeigen, die wir der jüdischen und auch allen anderen Religionen anbieten.

Letzten Endes sind wir alle nur Familien, die sich und ihre Angehörigen durch die schweren Zeiten bringen wollen, und umso mehr freuen auch wir uns über den Chanukka Brauch, der beinhaltet mit der ganzen Familie zusammen zu sein. Gesegnetes Chanukka