Wir Piraten Schleswig-Holstein stehen für eine Politik, die die Grundlagen der modernen Gesellschaft neu definiert: Dabei unterscheiden wir bewusst zwischen Migration [1] und Asyl [2] sowie zwischen Integration[3] und Inklusion[4]. Migration verstehen wir als die freie Bewegung von Menschen über administrative Grenzen hinweg: Sei es aus wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder klimatischen Gründen. Asyl ist ein Menschenrecht, das nach internationalem Völkerrecht gewährleistet sein muss. Integration beschreibt den Versuch, Menschen in bestehende Strukturen einzupassen und eine Integrationsleistung einzufordern. Inklusion dagegen verändert die Strukturen selbst so, dass alle Menschen von Anfang an dazugehören – unabhängig von Herkunft, Kultur oder Status, wie es auch Artikel 18 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) einfordert [5].
Wir PiratenSH treten für eine Gesellschaft der Inklusion statt Integration ein[6]. Eine inklusive Gesellschaft erkennt Vielfalt als Stärke und gestaltet ihre Institutionen und Regeln so, dass alle Menschen einen gleichberechtigten Platz finden. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels [7] und des Fachpersonalmangels [8] sehen wir Migration als Chance: Wir brauchen Zuwanderung, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu halten und dabei Herkunftsländer via Brain Circulation, gleichzeitig zu unterstützen[9]. Brain Circulation beschreibt dabei die kreisende Bewegung von Menschen mit Geld und Wissen über Ländergrenzen hinaus. Doch diese Zuwanderung darf nicht unter einer utilitaristischen Verwertungslogik (z.B. finanziellen Nutzen)[10, 11] stehen. Menschen sind keine Ressourcen, die nach Nützlichkeit bewertet werden, sondern Individuen mit Potenzialen, Fähigkeiten und Würde. Wir PiratenSH fordern deshalb eine Migrationspolitik, die sich konsequent an Menschlichkeit und der Bedarfsorientierung des Menschen[12] ausrichtet. Wir lehnen somit die Selektion nach Qualifikation oder Einkommen, wie sie etwa in der Blauen Karte EU praktiziert wird, entschieden ab[13]. Migration muss ein Ausdruck globaler Verantwortung und Solidarität sein. Es darf keine Abstufungen von Einwanderungsgründen geben, keine Hierarchien unter Menschen, die Zuflucht suchen. Wir sind als Menschen alle gleichwertig [14]. Ebenso braucht es soziale und institutionelle Strukturen, die Inklusion ermöglichen: kostenfreie Sprachkurse, die unbürokratische Anerkennung ausländischer Abschlüsse und beruflicher Qualifikationen, die Abschaffung des Mehr-Klassen-Systems auf dem Arbeitsmarkt und eine Stärkung der sozialen Arbeit durch faire Bezahlung, multiprofessionelle Teams und geregelte Supervision. Nur so schaffen wir ein System, das Menschen nicht integriert, indem es sie anpasst, sondern sie inkludiert, indem es sie anerkennt. Ein zentraler Schlüssel für eine inklusive Gesellschaft liegt in einem Bildungssystem und lebenslangen Lernen, das aufhört zu selektieren und bloße Machterhaltung anstrebt. Es soll unserer Meinung nach das Individuum fördern sowie den Menschen bei der Entwicklung seiner*ihrer Persönlichkeit unterstützen. Wir PiratenSH setzen uns für traumasensible Lernräume ein, die die individuellen Lebensrealitäten aller Menschen respektieren [15]. Die strukturelle Separierung von Lernenden mit Migrations- oder Fluchterfahrung in Sonderklassen muss beendet werden, da sie langfristig Potenziale verschwendet und gesellschaftliche Spaltungen vertieft. Stattdessen unterstützen wir die Einführung von sogenannten „Healing Classrooms“, wie sie vom International Rescue Committee entwickelt wurden [16]. Diese Lernräume fördern psychosoziale Erholung und stärken das Wohlbefinden traumatisierter Lernender. Lehrende brauchen dafür gezielte Fortbildungen, um mit kultureller Vielfalt und den Folgen von und Gründen für Einwanderung professionell umgehen zu können. Bildung ist das Fundament gesellschaftlicher Inklusion, und sie muss Raum schaffen für Entwicklung, statt Menschen nach Leistung und oder Herkunft zu trennen. Die Grundlage eines inklusiven Gesellschaftsmodells ist zugleich eine klare Absage an die Diktatur der Nützlichkeit in der Arbeitswelt. Wir PiratenSH sehen das Ende der Vollbeschäftigung durch die digitale Revolution – etwa durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – als Chance, frühzeitig eine inklusive Gesellschaftslogik zu etablieren [17]. Langfristig wird zudem allein der Klimawandel dazu führen, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 216 Millionen Menschen in sechs Weltregionen zur Migration gezwungen sein werden[18, 19]. Dieser Entwicklung müssen wir präventiv begegnen. Andernfalls droht eine massive gesellschaftliche Spaltung, die auf systemischer Angst basiert – einer Angst, die entsteht, weil wir noch immer dem überholten Ideal der Vollbeschäftigung nachhängen und autoritäre Akteure wie Putin diese Unsicherheiten gezielt auszunutzen wissen [20]. Unser derzeitiges System verknüpft die Würde des Menschen eng mit Beschäftigung. Sobald wir diese Verknüpfung dekonstruieren, schaffen wir die gesellschaftliche Resilienz, die notwendig ist, um demokratische Werte vor hybriden Angriffen und ähnliche Spaltungsversuchen [17] zu schützen.
Wir Piraten Schleswig-Holstein stehen für eine Gesellschaft, die Freiheit, Würde und Teilhabe als Grundrechte versteht – universell, global und bedingungslos. Das bedeutet für uns, Strukturen zu schaffen, in denen Vielfalt selbstverständlich ist. Migration ist kein Problem, sondern ein natürlicher Teil menschlicher Freiheit, der unsere Menschheit stärken kann, wenn wir ihn inklusiv und gerecht gestalten. Wir fordern deshalb gleichberechtigte ganzheitliche Teilhabe – für alle, die hier leben und leben wollen.
Quellen:
[1] https://www.bpb.de/themen/migration-integration/dossier-migration/504450/was-ist-migration/
[2] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/249811/asyl/
[3] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/glossar-migration-integration/270374/integration/
[4] https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/85280/ssoar-zfsp-2018-2-schmitt-Inklusion_als_Analyseperspektive_in_der.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[5] https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf
[6] https://wiki.piratenpartei.de/Positionspapiere/Inklusion
[7] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/240461/demografischer-wandel/
[8] https://www.verdi.de/themen/arbeit/++co++74debf86-472f-11ee-894c-001a4a160129
[9] https://www.sonntagsblatt.de/artikel/epd/neue-chancenkarte-migrationsforscher-skeptisch
[10] https://www.dezim-institut.de/fileadmin/user_upload/fis/publikation_pdf/FA-6359.pdf
[11] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2025/heft/9/beitrag/der-wirtschaftsstandort-deutschland-braucht-migrationsnarrative-jenseits-der-verwertungslogik.html
[12] https://awo-migration-behinderung.de/wp-content/uploads/Inklusion-als-Leitidee-der-OE-Handbuch-Teil-1-AWO-BV.pdf
[13] https://www.svr-migration.de/presse/drei-jahre-blue-card-in-deutschland-ein-erfolg-in-europa-ein-flop/
[14] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/29548/gleichwertig-ist-nicht-gleich/
[15] https://wiki.piratenpartei.de/Sh/Wahlprogramm#Heilende_Klassenr.C3.A4ume_.28Healing_Classrooms.29
[16] https://www.ritaresources.org/wp-content/uploads/2019/11/Creating-Healing-Classrooms-Facilitator-Guide.pdf
[17] https://www.bpb.de/lernen/inklusiv-politisch-bilden/334861/inklusion-als-gesellschaftliche-aufgabe/
[18] https://www.gfmd.org/pfp/ppd/19166
[19] https://blogs.worldbank.org/en/voices/millions-move-what-climate-change-could-mean-internal-migration
[20] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/migration-als-waffe-im-hybriden-krieg-gegen-eu-eu-kommission-verstarkt-unterstutzung-fur-2024-12-11_de
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Wir Piraten Schleswig-Holstein stehen für eine Politik, die die Grundlagen der modernen Gesellschaft neu definiert: Dabei unterscheiden wir bewusst zwischen Migration [1] und Asyl [2] sowie zwischen Integration[3] und Inklusion[4]. Migration verstehen wir als die freie Bewegung von Menschen über administrative Grenzen hinweg: Sei es aus wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder klimatischen Gründen. Asyl ist ein Menschenrecht, das nach internationalem Völkerrecht gewährleistet sein muss. Integration beschreibt den Versuch, Menschen in bestehende Strukturen einzupassen und eine Integrationsleistung einzufordern. Inklusion dagegen verändert die Strukturen selbst so, dass alle Menschen von Anfang an dazugehören – unabhängig von Herkunft, Kultur oder Status, wie es auch Artikel 18 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) einfordert [5].
Wir PiratenSH treten für eine Gesellschaft der Inklusion statt Integration ein[6]. Eine inklusive Gesellschaft erkennt Vielfalt als Stärke und gestaltet ihre Institutionen und Regeln so, dass alle Menschen einen gleichberechtigten Platz finden. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels [7] und des Fachpersonalmangels [8] sehen wir Migration als Chance: Wir brauchen Zuwanderung, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu halten und dabei Herkunftsländer via Brain Circulation, gleichzeitig zu unterstützen[9]. Brain Circulation beschreibt dabei die kreisende Bewegung von Menschen mit Geld und Wissen über Ländergrenzen hinaus. Doch diese Zuwanderung darf nicht unter einer utilitaristischen Verwertungslogik (z.B. finanziellen Nutzen)[10, 11] stehen. Menschen sind keine Ressourcen, die nach Nützlichkeit bewertet werden, sondern Individuen mit Potenzialen, Fähigkeiten und Würde. Wir PiratenSH fordern deshalb eine Migrationspolitik, die sich konsequent an Menschlichkeit und der Bedarfsorientierung des Menschen[12] ausrichtet. Wir lehnen somit die Selektion nach Qualifikation oder Einkommen, wie sie etwa in der Blauen Karte EU praktiziert wird, entschieden ab[13]. Migration muss ein Ausdruck globaler Verantwortung und Solidarität sein. Es darf keine Abstufungen von Einwanderungsgründen geben, keine Hierarchien unter Menschen, die Zuflucht suchen. Wir sind als Menschen alle gleichwertig [14]. Ebenso braucht es soziale und institutionelle Strukturen, die Inklusion ermöglichen: kostenfreie Sprachkurse, die unbürokratische Anerkennung ausländischer Abschlüsse und beruflicher Qualifikationen, die Abschaffung des Mehr-Klassen-Systems auf dem Arbeitsmarkt und eine Stärkung der sozialen Arbeit durch faire Bezahlung, multiprofessionelle Teams und geregelte Supervision. Nur so schaffen wir ein System, das Menschen nicht integriert, indem es sie anpasst, sondern sie inkludiert, indem es sie anerkennt. Ein zentraler Schlüssel für eine inklusive Gesellschaft liegt in einem Bildungssystem und lebenslangen Lernen, das aufhört zu selektieren und bloße Machterhaltung anstrebt. Es soll unserer Meinung nach das Individuum fördern sowie den Menschen bei der Entwicklung seiner*ihrer Persönlichkeit unterstützen. Wir PiratenSH setzen uns für traumasensible Lernräume ein, die die individuellen Lebensrealitäten aller Menschen respektieren [15]. Die strukturelle Separierung von Lernenden mit Migrations- oder Fluchterfahrung in Sonderklassen muss beendet werden, da sie langfristig Potenziale verschwendet und gesellschaftliche Spaltungen vertieft. Stattdessen unterstützen wir die Einführung von sogenannten „Healing Classrooms“, wie sie vom International Rescue Committee entwickelt wurden [16]. Diese Lernräume fördern psychosoziale Erholung und stärken das Wohlbefinden traumatisierter Lernender. Lehrende brauchen dafür gezielte Fortbildungen, um mit kultureller Vielfalt und den Folgen von und Gründen für Einwanderung professionell umgehen zu können. Bildung ist das Fundament gesellschaftlicher Inklusion, und sie muss Raum schaffen für Entwicklung, statt Menschen nach Leistung und oder Herkunft zu trennen. Die Grundlage eines inklusiven Gesellschaftsmodells ist zugleich eine klare Absage an die Diktatur der Nützlichkeit in der Arbeitswelt. Wir PiratenSH sehen das Ende der Vollbeschäftigung durch die digitale Revolution – etwa durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – als Chance, frühzeitig eine inklusive Gesellschaftslogik zu etablieren [17]. Langfristig wird zudem allein der Klimawandel dazu führen, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 216 Millionen Menschen in sechs Weltregionen zur Migration gezwungen sein werden[18, 19]. Dieser Entwicklung müssen wir präventiv begegnen. Andernfalls droht eine massive gesellschaftliche Spaltung, die auf systemischer Angst basiert – einer Angst, die entsteht, weil wir noch immer dem überholten Ideal der Vollbeschäftigung nachhängen und autoritäre Akteure wie Putin diese Unsicherheiten gezielt auszunutzen wissen [20]. Unser derzeitiges System verknüpft die Würde des Menschen eng mit Beschäftigung. Sobald wir diese Verknüpfung dekonstruieren, schaffen wir die gesellschaftliche Resilienz, die notwendig ist, um demokratische Werte vor hybriden Angriffen und ähnliche Spaltungsversuchen [17] zu schützen.
Wir Piraten Schleswig-Holstein stehen für eine Gesellschaft, die Freiheit, Würde und Teilhabe als Grundrechte versteht – universell, global und bedingungslos. Das bedeutet für uns, Strukturen zu schaffen, in denen Vielfalt selbstverständlich ist. Migration ist kein Problem, sondern ein natürlicher Teil menschlicher Freiheit, der unsere Menschheit stärken kann, wenn wir ihn inklusiv und gerecht gestalten. Wir fordern deshalb gleichberechtigte ganzheitliche Teilhabe – für alle, die hier leben und leben wollen.
Quellen:
[1] https://www.bpb.de/themen/migration-integration/dossier-migration/504450/was-ist-migration/
[2] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/249811/asyl/
[3] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/glossar-migration-integration/270374/integration/
[4] https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/85280/ssoar-zfsp-2018-2-schmitt-Inklusion_als_Analyseperspektive_in_der.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[5] https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf
[6] https://wiki.piratenpartei.de/Positionspapiere/Inklusion
[7] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/240461/demografischer-wandel/
[8] https://www.verdi.de/themen/arbeit/++co++74debf86-472f-11ee-894c-001a4a160129
[9] https://www.sonntagsblatt.de/artikel/epd/neue-chancenkarte-migrationsforscher-skeptisch
[10] https://www.dezim-institut.de/fileadmin/user_upload/fis/publikation_pdf/FA-6359.pdf
[11] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2025/heft/9/beitrag/der-wirtschaftsstandort-deutschland-braucht-migrationsnarrative-jenseits-der-verwertungslogik.html
[12] https://awo-migration-behinderung.de/wp-content/uploads/Inklusion-als-Leitidee-der-OE-Handbuch-Teil-1-AWO-BV.pdf
[13] https://www.svr-migration.de/presse/drei-jahre-blue-card-in-deutschland-ein-erfolg-in-europa-ein-flop/
[14] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/29548/gleichwertig-ist-nicht-gleich/
[15] https://wiki.piratenpartei.de/Sh/Wahlprogramm#Heilende_Klassenr.C3.A4ume_.28Healing_Classrooms.29
[16] https://www.ritaresources.org/wp-content/uploads/2019/11/Creating-Healing-Classrooms-Facilitator-Guide.pdf
[17] https://www.bpb.de/lernen/inklusiv-politisch-bilden/334861/inklusion-als-gesellschaftliche-aufgabe/
[18] https://www.gfmd.org/pfp/ppd/19166
[19] https://blogs.worldbank.org/en/voices/millions-move-what-climate-change-could-mean-internal-migration
[20] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/migration-als-waffe-im-hybriden-krieg-gegen-eu-eu-kommission-verstarkt-unterstutzung-fur-2024-12-11_de
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